Der Mond steht symbolisch für die kosmische Nacht mit all ihren Gestirnen. Der Mond, im lateinischen la Luna – also weiblich, ist die Urschöpferin, die Schöpfergöttin, die alles hervorbringt. Der Mond ist immer präsent, er ist ewig. Das erkannten schon die frühen Menschen, denn der Mond war auch am Tageshimmel zu sehen. Die Sonne hingegen verschwindet jeden Abend mit ihrem Untergang im Westen, sie ist vergänglich. Ewig war die große Göttin, vergänglich der Mensch. Die Sonne war der vergängliche Gefährte der Mondin.
Der Mond wurde in zahlreichen Kulturen unserer Erde zum Symbol der dreifachen, sich ewig wandelnden Göttin. Der Vollmond ist das Symbol der Frauengöttin. Die Göttin in ihrem roten Aspekt, Schenkerin von Liebe und Leben. Sie bringt alles Leben auf der Erde, in den Gewässern und in der Luft hervor. Sie ist die Tochter der Urgöttin, der Mutter Erde, aus der heraus sie als Vollmond – einer Geburt gleich – am Horizont hervorkommt.
Eine der bekanntesten Mondgöttinnen ist Isis, eine sehr alte, volkstümliche Göttin des nördlichen Nildeltas. Ihr Name geht auf „I-Set“ oder „Ua-Set“ (Uto) zurück. Uto war die Schlangengöttin und Set steht für „Frau“. Uto war die Beschützerin der Isis bzw. Isis selbst und lebte im Papyrusdickicht des Nildeltas. Uto’s kulturelles Schöpferwerk war die Erfindung des Papyrus (Papier). Der Papyrus war eine Verkörperung der Isis. Isis lässt das Nildelta grünen und schenkt Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Oft wird sie in einem grünen Kleid dargestellt. Ein weiteres archaisches Symbol von Isis ist das Ei. Das Ei steht für den Vollmond, und ebenfalls für Fruchtbarkeit und Lebenskraft.
Der August ist die Zeit der Fülle und der reifen Ernten, der Kornmutter und des Kornkindes. Die Vegetation schenkt ihre Früchte. Nach der höchsten Blüte kommen wir langsam, aber beständig in die Zeit der Wandlung, die Zeit der Göttin in ihrem schwarzen Aspekt. Noch, wenn auch nur noch kurz, ist es aber die Zeit von Isis und der roten Mondgöttin, die Zeit der Lebenskraft.
Ein Vollmondritual zum Rufen verlorener Lebenskraft
Zeitpunkt:
Abends, zu Vollmond im August
Vorbereitung:
Geh mit deiner Aufmerksamkeit in deine Mitte, atme dorthin, und lass deinen Tag nochmals vor deinem inneren Auge vorbeiziehen. So kommst du zur Ruhe und bist bereit für das Ritual
Das Ritual:
Wenn du einen bequemen, ruhigen Platz gefunden hast, dann sprich folgenden Satz in deinen eigenen Worten zu dir: „Die Lebenskraft, die mir abhandengekommen ist, möge wieder zu mir zurückkehren. Ich rufe dich, verlorenen Lebenskraft. Du bist ein Teil von mir selbst und ich lade dich ein wieder dieser Teil zu werden.“
Visualisiere dabei die Lebenskraft, als Farbe, Form, Klang, Geruch, Bewegung oder eine Kombination daraus, damit du sie in weiterer Folge erkennen kannst.
Beobachte welche Bilder jetzt hochkommen und ob du in den Bildern deine Lebenskraft erkennst, vielleicht wie sie sich von dir entfernt. Erkennst du das, kannst du diese Lebenskraft mit tiefen Atemzügen wieder zu dir zurückholen, ins Hier und Jetzt zurückrufen. Du kannst diesen Vorgang auch mit deinen Armen und Händen unterstützen. Nun stell dir vor wie die zurückkehrende Lebenskraft mit deiner bestehenden Lebenskraft verschmilzt und wieder Eins wird. Zum Abschluss visualisiere die Grenzen deines Lebenskraftkörpers.
Wenn du tiefer in das Thema der Rituale eintauchen möchtest, empfehle ich dir das Seminar Die Kraft des Rituals in Breitenfurt bei Wein, oder Die Kraft des Rituals in Wolfsberg/Kärnten
Den August-Vollmond persönlich erfahren kannst du auf folgender Erlebnisexkursion: August-Vollmond auf der Himmelswiese in Mauer bei Wien
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