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Das Drei-Welten-Bild in Mythen und Märchen

Aktualisiert: 10. Feb. 2022


Drei-Welten-Bild in Nordeuropa | Blog | Raum und Mensch - Schule für Geomantie und Radiästhesie
Drei-Welten-Bild in Nordeuropa

Das Drei-Welten-Bild oder das Dreistockwerk-Weltenbild oder auch das schamanische Drei-Welten-Bild ist jene Weltvorstellung, die bis ins Mittelalter hinein allgemein gültig war. Dieses geozentrische Weltbild, welches heute längst von den Naturwissenschaften durch das heliozentrische Weltbild ersetzt wurde, stellt das Weltbild vom Beobachtungs- und Wahrnehmungsstandpunkt des Menschen aus dar.

Wir Menschen leben, neben allen anderen Lebewesen, auch heute noch auf der Erde und können dieses geozentrische Weltbild somit sehr gut verstehen und auch nachvollziehen.


Die Oberwelt

In diesem Drei-Welten-Bild, welches wir in vielen Mythen und auch Märchen erkennen ist die oberste, lichte Region der Himmel, bewohnt von Sonne, Mond und allen anderen göttlichen Gestirnen. Oft finden wir hier auch den Seelenvogel. Diese Region ist auch die Heimat des Windes. Hier wohnt in Märchen oft die Windmutter. Symbolisiert wird diese Region häufig durch einen Berg, einen Glasberg oder einen Kristallpalast, oder eine Baumkrone.


In der Göttinnen-Mythologie wohnt hier die atmosphärische, lichte, mädchenhafte weiße Göttin, die Mondgöttin mit dem Symbol der aufgehenden Mondsichel. Oft dargestellt als jagende Amazone in weißem Kleid mit Pfeil und Bogen auf ihrem Wagen, der von von weißen Hirschen oder manchmal auch von Katzen gezogen wird. Sie steht für den Frühling.


In der griechischen Mythologie ist es die vorolympische Artemis, Mondgöttin, die mit Pfeilen und silbernen Bogen jagt. Im klassischen Griechenland trägt sie oft eine Mondsichel im Haar.


Im keltischen wird die Oberwelt albio „weiss“ bezeichnet. In der nordischen Mythologie wohnt hier, im „Heim der Asen“, Asgard.


In den Darstellungen der heiligen Maria auf einer Mondsichel wird die Mondgöttin ins Christentum tradiert.


Die Mittelwelt

Die große Ebene der Mittelwelt ist der Bereich der Menschen, allen anderen Lebewesen und der Pflanzen. Diese große Ebene wird von einem Weltenmeer umgeben und in Darstellungen häufig von der Weltenschlange umschlossen. Oft auch als Insel dargestellt.


In der Göttinnen-Mythologie ist die Mittelwelt die Region der Göttin als erwachsene Frau, in ihrem roten Aspekt. Mittels ihrer erotischen Kraft bringt sie das Leben auf der Erde und in den Gewässern hervor. Ihr ist als Mondsymbol der rote Vollmond zugeordnet. Ihre Tiere sind die nährenden Tiere wie Kuh, Schaf oder Ziege. Sie ist die Verkörperung des jeweiligen Landes und repräsentiert den Sommer


In der griechischen Mythologie wird sie durch die Aphrodite verkörpert. Sie trug den magischen Gürtel, der jeden der sie anblickte mit Liebe zu ihr verzauberte. Wo auch immer sie den Boden mit ihren Füßen berührte entsprang Gras und wuchsen Blumen.


Im keltischen wird die Mittelwelt bitu „Erdkreis“ genannt. In der nordischen Mythologie ist die Mittelwelt Midgard der „Mittelgarten“ der Menschen.



Maria Lactans | Raum und Mensch - Schule für Geomantie und Radiästhesie
Maria Lactans in der Kettenkirche Bad Sankt Leonhard

In der Maria lactans, der stillenden, nährenden, Maria scheint noch der rote Aspekt der großen Göttin durch.


Die Unterwelt

Die Unterwelt oder die Anderswelt ist das Reich der Schatten. Hier finden wir den Kessel des Lebens und Wurzeln des Weltenbaums. Symbolisiert wird diese Region häufig mittels Höhlen, Gewölbekeller, oder Höhlen.


Die Unterwelt ist die Region der dunklen Göttin in Gestalt der weisen Alten Frau. Sie holt alles Leben zu sich und löst es auf. Sie ist aber auch die Hüterin der Weisheit und dem Wissen über die transformatorische Lebenskraft mit deren Hilfe die Ahnenseelen verjüngt und als Kinderseelen wiedergeboren werden können. Sie ist die Herrin der kosmischen Ordnung und Schicksalsgöttin. Sie steht für den Herbst.


In der Mythologie Kretas wird die weise Alte von Hekate einer alten Titanin, dem dritten Aspekt, dem Todesaspekt als unfruchtbare Erde, der dritten Gestalt Demeters repräsentiert. Hekate ist mit den Unterweltssymbolen Fackel und Schlangen ausgestattet.


Im keltischen wird die Unterwelt dubno „dunkel“ genannt. In der nordischen Mythologie ist die Unterwelt Hel „das Verborgene“, die Welt der Verstorbenen und das Reich der Göttin Hel.


In der christlichen Ikonographie finden wir die alte weise Frau in der Schutzmantelmadonna wieder. Unter ihrem Mantel beschütz sie die verstorbenen Seelen. Auch der Heilige Veit symbolisiert mit seinem Kessel (Jungbrunnen) die Unterwelt mit ihren magischen Kräften.


Die Weltenachse

Die drei Ebenen sind durch eine Achse, die Weltenachse, miteinander verbunden. Die Weltenachse wird oft als Baum, Turm, Leiter, Säule, Seil, Brunnen, Berg (Glas- oder Weltenberg) oder auch als Regebogen dargestellt.

Über diese Weltenachse zum Beispiel können die drei Weltebenen von Schamanen oder auch den Protagonisten in Mythen und Märchen bereist werden.

Ein Initiationsprozess, um in den drei Ebenen Weisheit und Wissen zu erfahren.


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