Das Wort Ritual leitet sich vom lateinischen „ritualis“ ab und kann mit „den Ritus betreffend“ übersetzt werden.
Mannigfaltige Rituale haben sich synchron mit unserer Zivilisation entwickelt und in den unterschiedlichen Kulturen ständig weiterentwickelt. Rituale sind mit einer ganz bestimmten Absicht, einem Ziel, einer Vision und einem bestimmten Zweck von einer Person oder Gruppe vollzogene Handlungen. Sie sind stehts kulturell bedingt und eingebunden.
Unser Leben ist durchdrungen und durchzogen von Ritualen, auch wenn uns das kaum bis gar nicht bewusst ist. Bei Christen beginnt es mit dem Ritual der Taufe, geht über die Erstkommunion zur Firmung. Es gibt Hochzeiten, Beerdigungen, Grundsteinlegungen, Das Einschlagen des letzten Nagels, das Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte, die Jahreskreisfeste, die Sponsion und den simplen Handschlag.
Viele dieser wunderschönen Rituale werden heute häufig nur mehr aufgrund des Feierns an sich, des Zusammenkommens unter Freunden und Gleichgesinnten oder um kurz aus dem Alltag auszubrechen gefeiert. Vielfach ist den aktiven und passiven Teilnehmern dieser Rituale die tiefere Absicht und der Zweck der Handlung nicht mehr bekannt bzw. bewusst.
Rituale helfen und unterstützen die zu überschreitende Schwelle, einen Abschied oder ein Versprechen bewusst wahrzunehmen und geben Kraft für den nächsten Abschnitt oder halten das Versprechen fest.
So gibt es Rituale zu verschiedensten Themen und Lebenssituationen. Um nur einige zu benennen:
Rituale für:
den Beginn (Kraft aus dem Impuls): Beginn eines Prozesses, Hausbau, Firmengründung, Einzug
den Schutz: von Orten oder sensiblen Bereichen
das Verbinden: Hochzeiten, Versprechungen, Partnerschaften
oder Loslassen (Trennen): Trennen von alten Mustern, Orten, Beziehungen
den Übergang (Schwelle): neue Lebensphase, neuer Beruf, neues Lebensjahr
die Reinigung: zur Vorbereitung auf Neues, Abstreifen von Belastungen
die Aufnahme: Aufnahme in eine Gruppe oder Gemeinschaft
Zyklen: jahreskreisfeste zum Vertiefen der Verbindung zum Leben oder der Erde
Für jedes dieser Themen gibt es unterschiedliche rituelle Handlungen die vom Ritual der Grundsteinlegung beim Hausbau (im Sinne eines energetischen Baubeginns), über Räuchern oder Fasten zur rituellen Reinigung bis hin zur Sponsion zur Aufnahme in die Gruppe der Akademiker reichen.
Rituale können hochkomplexe, drehbuchartige gestaltet sein (wie z.B in der Ritualmagie) oder bestehen „nur“ aus intuitiven und formlosen Handlungen (z.B. im Schamanismus).
Allen Ritualen gemein sind aber folgende Schritte:
Absicht und Überzeugung:
Was will ich erreichen (Ziel) und der klare, präsente Wille das Ziel zu erreichen. Aber Vorsicht: „Bedenke wohl, worum Du bittest, es könnte dir erfüllt werden“.
Das Gefühl:
Deine Seele übernimmt über das Gefühl die Führung im Ritual. Während die Absicht die Kraft konzentriert, um alles für die Zielerreichung überwinden zu können, bleibt das Gefühl und deine Intuition mit deiner Seele, deinem inneren göttlichen Selbst, in Verbindung und weist der Absicht den rechten Weg.
Die Handlung:
Durch die Handlung mit Hilfe von Bewegung und Gegenständen wird das Ritual vollzogen. Weit Fortgeschrittene können allein durch höchste Konzentration von Absicht und Gefühl das Ritual alleine im Geiste vollziehen und bedürfen keiner physischen Handlung.
Loslassen und wirken lassen und Danksagung:
Am Ende des Rituals wird mit einer Danksagung die Zielfokussierung fallen gelassen, um das Ritual in Raum und Zeit wirken zu lassen.
Tipp: Falls du mehr über die Kraft und Möglichkeiten der Rituale erfahren möchtest empfehle ich dir das Seminar „Die Kraft des Rituals – Einführung in die Welt der Rituale“
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