Wie bei der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche sind an diesem Kalendertag der lichte Tag – also die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang – und die Nacht in etwa gleich Lang.
Das Licht und die Dunkelheit sind im Gleichgewicht, halten sich die Waage. Die Sonne geht ziemlich exakt im Osten auf und um Westen unter.
Die Herbst-Tagundnachtgleiche stellt somit eine Übergangszeit, eine Schwelle, von der hellen zur dunklen Jahreszeit dar. Mythologisch trennt die Schwelle der Herbst-Tagundnachtgleiche das Leben vom Tod. Die Göttin steigt in die Unterwelt hinab, um zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche wieder aus der Unterwelt aufzusteigen.
Im ewigen Kreislauf der Natur tritt diese nun ein in den Transformationsprozess, die Lebenssäfte ziehen sich zurück und bereiten den Boden für etwas Neues.
Doch bevor die Wandlung beginnt strahlt die Natur noch in den Farben der Lebenskraft (Rot, Orange, Gelb) als ob sie uns laut sagen möchte, dass mit dem Tod nicht alles endet. Die Kelten feiern den Mabon (ein keltischer Heros), ein Opferfest zu Ehren Der Ahnen und zum Dank der Ernte. Daraus gehen das heutige Erntedankfest oder auch das Oktoberfest hervor – ein letztes beschwingtes Fests bevor die lange Dunkelheit von Herbst und Winter die Rhythmik des Lebens bestimmt.
Viele uralte Brettspiele, wie Schach, Backgammon oder Mühle im Besonderen, zeigen mit den traditionell in Schwarz und Weiß gehaltenen Spielfiguren und Spielfeldern das Ringen von Tag und Nacht. Diese wurden vor allem an diesen beiden besonderen Tagen im Jahr gespielt und dienten auch als Orakel über die Härte des kommenden Winters oder über die Fülle des Sommers. Einmal gewinnt Schwarz, das andere Mal weiß – so wird rituell das Gleichgewicht erhalten und der ewige Zyklus wird durch das Spielen rituell geehrt.
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