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Rituale - Symbolsprache und Träger höherer Wirklichkeiten


Das Wort „Ritual“ leitet sich vom lateinischen „ritualis“ ab, was so viel wie „die heiligen Bräuche betreffend“ meint. Ein Ritus ist ein heiliger Brauch. Heilig wiederum bedeutet „ganz“, „vollkommen“ oder auch „unverletzlich“. Heute assoziieren wir auch Wörter wie Zeremonie, Brauchtum, oder Gewohnheit mit dem Ritual. Hinter diesen Ausdrücken steht ein immer in derselben Art und Weise wiederkehrender Ablauf einer erlernten Handlung.


Im Wort Ritual stecken also zwei wichtige Elemente eines Rituals, der Ablauf und die Handlung. Im selben Atemzug wird das Ritual dadurch aber auf diese zwei Elemente reduziert. Ein Ritual, das nur aus Ablauf und Handlung, ohne bewusste Involvierung besteht, ist kaum mehr als ein Automatismus und verliert fast gänzlich seine ursprüngliche Magie und Wirkkraft.



Die Ursprünge der Rituale

Ritualarbeit hat die Menschheit seit Anbeginn ihrer Zeit begleitet, doch das Verständnis über Sinn und Wirkungsweise von Ritualen ist mit dem Wandel der Sicht auf die Welt in den Tiefen der Zeit versunken. Um die Wirkkraft eines Rituals verstehen zu können, müssen wir uns deshalb auf andere Weltbilder und Wirklichkeitsebenen einlassen.

Rituale stammen aus einer Zeit, als das Weltbild der Menschen aus Beobachtungen der Natur erschaffen wurde. Die Menschen erkannten sich als Teil der Natur und betrachteten sich slebst - und alles andere auch - eingebunden in die großen und kleinen kosmischen Zyklen, die das Leben aller tragen. Sie erkannten auch eine unsichtbare Kraft oder Macht, die dieses Rad des Lebens, immer weiter drehte und die Kraft hatte, alles - nach dessen jeweiligem Tod - zu transformieren, zu verjüngen und zu gegebener Zeit wieder zurück auf die Erde, zurück ins Leben zu schicken. Der Mensch verstand sich einerseits als abhängig von dieser unsichtbaren, göttlichen Kraft, aber auch gleichzeitig stark mit ihr verbunden.

Der zyklische Kosmos: Die ägyptische Himmelsgöttin Nut gebiert die Sonne jeden Morgen aus ihrem Schoß um sie am Abend wieder zu verschlingen.

Die Vergegenwärtigung der göttlichen Wirkkräfte

Diese Verbundenheit wollte zum Ausdruck gebracht werden. Durch ein entsprechendes Verhalten, dem Ritual, in einem vom Alltagsraum abgeschlossenen, symbolischen Raum, dem Kultraum. Der heilige Raum, der Ort, der Kultraum ist das dritte zentrale Element eines Rituals.

Ritualgegenstände/Symbole als Träger geitiger Kräfte | Raum und Mensch - Schule für Geomantie und Radiästhesie
Ritualgegenstände/Symbole - Träger geistiger Kräfte

Um die unsichtbare, göttliche Kraft ansprechbar zu machen, musste sie sichtbar gemacht werden. Dazu nutzten die Menschen entsprechenden Symbole, in denen sich ihnen diese unsichtbare Kraft vergegenwärtigte und nun ansprechbar war. In den Symbolen erkennen wir neben dem Ablauf, der Handlung, den handelnden Personen und dem Kultraum ein fünftes zentrales Element von Ritualen, die Ritual- oder Kultgegenstände. Ein Symbol ist eine Analogie, eine Entsprechung für z.B. (göttliche) Wirkkräfte, Zustände in anderen Ebenen und vergegenwärtigen diese in der manifesten Welt. Durch die Aktivierung dieser Symbole im Rahmen des Rituals werden die ihnen entsprechenden Wirkkräfte in den anderen Wirklichkeitsebenen angesprochen, aktiviert.


So müssen auch die Jahreskreisfeste der alt- und jungsteinzeitlichen Menschen als wirkkräftige Rituale verstanden werden. Über diese Rituale drückten sie ihre Verbundenheit mit der großen Göttin, Mutter Erde aus. Durch das Aktivieren der Symbole mittels Handlung und Ablauf entstand eine komplexe Symbolsprache zur Unterstützung ihrer göttlichen Kräfte, die das Rad des Lebens immer weiterdrehten. An den einzelnen Festpunkten entlang des Jahreskreises wurden über entsprechende Symbole die jeweiligen Aspekte der Göttin - das Werden, das Sein, das Vergehen und die Wiederkehr -, aktiviert. Heute noch scheinen diese Jahreskreisfeste, diese Rituale, unter anderem in Brauchtum, Tradition, Volksfesten und Volkstänzen durch.


Schöpfungsimpulse in der kausalen Welt

Durch ein Ritual im Mikrokosmos werden die Kräfte im Makrokosmos angesprochen und aktiviert. In Ritualen werden im Rahmen von Ablauf und Handlung bestimmte Symbole aktiviert – denen Entsprechungen in der geistigen, der kausalen Welt, der Ursphäre gegenüberstehen – und damit Impulse in diesen höheren Wirklichkeitsebenen gesetzt. Rituale können höhere Wirklichkeiten transportieren und so unmittelbaren Einfluss auf die geistige Ursphäre nehmen, dort einen schöpferischen Impuls setzen, der über die Bildkräfte der Ätherwelt in die Alltagswelt, den Raum der Manifestationen, hineingetragen wird. Rituale können sehr machtvoll sein und schöpferische Prozesse in Gang setzen, die die Wirklichkeit verändern.


Über die Wirkkraft der Rituale entscheiden – neben den Bereits erwähnten Elementen – vor allem Absicht, Intention, innere Ausrichtung und Fokussierung der Ritualleitung und gegebenenfalls weiterer beteiligter Personen, sowie eine möglichst präzise Formulierung des Ritualziels. Dieses Ziel muss - übersetzt in Handlung und Symbole - in die geistige Welt getragen werden, um dort seine Entsprechungen zu erreichen und die notwendigen Impulse zu setzen. Ebenso wichtig ist am Ende des Rituals ein Zeichen für das „Loslassen“ zu setzen, ein „So sei es“, wie das „Amen“ am Ende eines Gebets. Es ist ein Signal des Vertrauens in die geistigen Kräfte, die den Impuls jetzt über die Ätherwelt in den Raum der Manifestationen tragen sollen.


Im Rahmen der Ritualarbeit ist es wichtig, sich der potenziellen Mächtigkeit eines Rituals bewusst zu sein: "Überlege sehr genau, was du dir wünscht - es könnte dir erfüllt werden". Sei dir auch bewusst, dass es nach dem „Loslassen“ keine simple „Stopptaste“ oder „Notbremse“ gibt. Ein Ritual ist nicht umkehrbar. Rituale sind ein wichtiges Instrument in der angewandten Geomantie.


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